Rechte als Mieter – Wichtige Informationen für einen erfolgreichen Ein- und Auszug

Rechte als Mieter – Das Wichtigste in Kürze

• Beim Einzug: Übernahmeprotokoll erstellen, Zustand der Wohnung dokumentieren, Schlüsselanzahl prüfen.
• Während der Mietzeit: Mietpreisbremse beachten, Mängel melden, Kündigungsschutz nutzen.
• Beim Auszug: Renovierungspflichten prüfen, Übergabeprotokoll erstellen, Nebenkostenabrechnung einfordern.
• Hinweis: Dieser Artikel ist keine Rechtsberatung. Bei individuellen Fragen wenden Sie sich an einen Fachanwalt oder Mieterverein.

Rechte als Mieter während der Mietzeit

1. Mietvertrag

Der Mietvertrag regelt die Rechte und Pflichten von Mietern und Vermietern. Zu beachten sind:

• Mietdauer: Unbefristet oder befristet. Befristungen müssen begründet sein.
• Mietzins und Nebenkosten: Die Miete muss klar aufgeschlüsselt werden, inklusive aller Nebenkosten.
• Kaution: Maximal drei Nettokaltmieten als Sicherheit erlaubt.

💡 Tipp: Prüfen Sie den Mietvertrag vor der Unterzeichnung sorgfältig.

2. Mietpreisbremse in Bayern

In Bayern schützt die Mietpreisbremse vor überhöhten Mietforderungen. Vermieter dürfen die Miete bei Wiedervermietung nur begrenzt anheben.

• Maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete.
• Kappungsgrenze: Innerhalb von drei Jahren darf die Miete nicht um mehr als 15 % steigen.

Mehr dazu im BayernPortal.

3. Kündigungsschutz

Das Mietrecht schützt Mieter vor willkürlichen Kündigungen:

• Ordentliche Kündigung: Vermieter brauchen ein berechtigtes Interesse, wie Eigenbedarf.
• Kündigungsfristen: Mindestens drei Monate, je nach Mietdauer länger.
• Außerordentliche Kündigung: Nur bei schwerwiegenden Verstößen, z. B. Zahlungsverzug.

💡 Wichtig: In Härtefällen können Sie der Kündigung widersprechen.

4. Mängel und Mietminderung

Bei Mängeln an der Wohnung können Mieter:

• Mängel anzeigen und die Beseitigung fordern.
• Miete mindern, falls die Nutzung der Wohnung erheblich eingeschränkt ist.
• Schadensersatz verlangen, wenn der Vermieter den Schaden verschuldet hat.

Beispiele für Mietminderungen:

5. Betriebskostenabrechnung

Mieter haben Anspruch auf eine transparente Betriebskostenabrechnung:

• Frist: Spätestens 12 Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums.
• Einsichtnahme: Sie dürfen die Belege einsehen und prüfen.
• Einwendungen: Bis zu 12 Monate nach Erhalt der Abrechnung möglich.

💡 Tipp: Prüfen Sie, ob alle Posten plausibel sind.

6. Untervermietung

Mieter dürfen nur mit Zustimmung des Vermieters untervermieten. Dies gilt vor allem für:

• Teilweise Untervermietung: Zustimmung nur bei triftigen Gründen verweigerbar.
• Unbefristete Untervermietung: Anspruch besteht nur, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt.

7. Schönheitsreparaturen

Nicht alle Vereinbarungen zu Schönheitsreparaturen sind rechtlich bindend. Unwirksame Klauseln dürfen Sie ignorieren, z. B.:

• „Alle Wände weiß streichen“: Diese Klausel ist oft unwirksam.
• „Renovierung unabhängig vom Zustand“: Ebenfalls unwirksam.

8. Datenschutz

Vermieter dürfen nur Daten erheben, die für das Mietverhältnis relevant sind. Fragen nach Religion, Gesundheitszustand oder Familienplanung sind unzulässig.

9. Haustierhaltung

Kleintiere wie Fische oder Hamster dürfen immer gehalten werden. Für größere Tiere wie Hunde oder Katzen ist oft eine Zustimmung des Vermieters nötig.

Einzug – Was ist zu beachten?

1. Übergabeprotokoll

Erstellen Sie ein Protokoll, das den Zustand der Wohnung dokumentiert. Notieren Sie alle Mängel und lassen Sie das Dokument vom Vermieter unterzeichnen.

💡 Tipp: Machen Sie Fotos von der Wohnung.

2. Schlüsselübergabe

Prüfen Sie, wie viele Schlüssel Sie erhalten. Fehlende Schlüssel sollten im Protokoll vermerkt werden.

3. Nebenkosten

Vergewissern Sie sich, welche Nebenkosten auf Sie zukommen. Klären Sie unklare Posten im Mietvertrag rechtzeitig.

Auszug – Was ist zu beachten?

1. Kündigungsfristen

Halten Sie die im Mietvertrag vereinbarten Kündigungsfristen ein. Eine schriftliche Kündigung ist Pflicht.

2. Renovierungspflichten

Prüfen Sie den Mietvertrag auf wirksame Klauseln. Sie müssen nur renovieren, wenn Schäden durch Ihren Gebrauch entstanden sind.

3. Übergabeprotokoll

Dokumentieren Sie den Zustand der Wohnung beim Auszug. Schäden sollten genau beschrieben werden.

4. Rückzahlung der Kaution

Der Vermieter muss die Kaution zurückzahlen, sobald alle Ansprüche geklärt sind. Maximal sechs Monate darf die Prüfung dauern.

5. Nebenkostenabrechnung

Auch nach dem Auszug haben Sie Anspruch auf eine Abrechnung der Betriebskosten. Achten Sie darauf, dass diese spätestens 12 Monate nach Ende des Abrechnungszeitraums erfolgt.

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine rechtliche Beratung.

Rechte als Mieter: Wenn Sie in eine neue Wohnung in Weiden ziehen, ist es wichtig, Ihre Rechte als Mieter zu kennen. Dazu gehört auch, den Stromanbieter zu überprüfen. Wie Sie dabei Geld sparen können, erfahren Sie in unserem Beitrag „Stromanbieterwechseln in Weiden“.